Menschen im höheren Lebensalter haben ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche, insbesondere wenn sie von einer Osteoporose betroffen sind. Ganz anders sieht es offensichtlich bei Betroffenen eines Typ-2-Diabetes aus, denn sie haben im Schnitt eine etwas höhere Knochendichte als gesunde Altersgenossen. Aber dennoch scheint ihnen das kein zusätzlicher Schutz vor möglichen Knochenbrüchen zu sein.
Im Rahmen einer schwedischen Studie wurden etwa 3.000 Frauen im Alter von 75 bis 80 Jahren, darunter 300 mit Typ-2-Diabetes, näher unter die Lupe genommen. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Diabetikerinnen eine um 4,4 % höhere Knochendichte und ein geringeres Osteoporoserisiko hatten. Dennoch war ihr Risiko für Knochenbrüche um 26 % höher als das der gesunden Vergleichsgruppe.
Eine Ursache fanden die Forscher im Aktivitätsniveau: Diabetikerinnen zeigten eine 19,2 % niedrigere Punktzahl auf einer speziellen Skala für aktive körperliche Bewegung, der sogenannten „Physical Activity Scale for the Elderly“. Zudem ließ sich ihr Fitness- und Bewegungsniveau durch eine geringere Griffkraft, durch ein eingeschränktes Gehtempo und durch längere Aufstehzeiten charakterisieren.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass geringe körperliche Aktivität bei Diabetes trotz guter Knochendichte häufiger zu Brüchen führt. Mehr Bewegung könnte hier präventiv wirken, da mangelnde Fitness auch die Reaktionsfähigkeit und Balance beeinträchtigt und die Muskelkraft zur Sturzvermeidung verringert.
Gezielte Bewegungsprogramme, wie Spaziergänge auf unebenem Gelände, Nordic Walking oder weitere spezielle Bewegungsübungen, fördern Balance, Koordination und Muskelkraft. Zudem verbessert regelmäßige Aktivität den Blutzuckerspiegel bei Typ-2-Diabetes und verringert das Risiko für Nervenschäden, welche das Sturzrisiko bekanntermaßen zusätzlich erhöhen.
Zoulakis, M. et al
Type 2 Diabetes and Fracture Risk in Older Women
JAMA Netw. Open
8/2024
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