Praxis & Medizin
Wichtige Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung | Praxis| von Dr. Wolfgang Schnutenhaus
Jedes Jahr erfolgt seitens des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) eine Berichterstattung darüber, wie es sich mit der Sicherheit unserer Lebensmittel und anderer Artikel unseres täglichen Gebrauchs verhält. Der aktuelle Bericht resultiert aus den Kontrollen der Überwachungsbehörden, die 2020 etwa 360.000 Betriebe und fast 600.000 Erzeugnisse näher unter die Lupe genommen hatten.
In der Zusammenfassung heißt es unter anderem, dass in 9 % der untersuchten Weizenmehle aus Mühlenbetrieben potenziell krankmachende Bakterien gefunden wurden. Vor diesem Hintergrund wird darauf hingewiesen, dass angerührter Teig nicht roh verzehrt werden sollte, denn erst nach dem Backvorgang werden die möglicherweise enthaltenen Bakterienstämme abgetötet.
Ein weiterer Hinweis im Bericht bezieht sich auf den Verzehr von Wild, denn bei 72 % des untersuchten Wildfleisches wurde gesundheitsschädigendes Blei aus einer entsprechenden Jagdmunition nachgewiesen. Kindern, gebärfähigen Frauen und Schwangeren wird der Verzehr von Wildfleisch nur mit besonderer Vorsicht empfohlen.
Besorgniserregend sind die Werte bei vorgeschnittenem Obst, denn in 25 % der entsprechenden Betriebe war die Hygiene unzureichend. Besonders negativ aufgefallen waren den Kontrolleuren auch die Inhaltsstoffe in Sportlernahrung, denn in 44 % der analysierten „Pre-Workout-Booster“ wurden Zusätze nachgewiesen, welche die Gesundheit gefährden.
Auch das Thema „Weichmacher“ spielt nach wie vor eine bedeutende Rolle bei der Risikobewertung diverser Artikel. Doch hier gibt es bei Holzspielzeug eine erfreuliche Entwicklung: Lediglich bei nur noch 1,4 % der eingesetzten Holzlacke wurde der bedenkliche Grenzwert der Phthalate überschritten.
Alarmierend sind auch die Gehalte an Schwermetallen in den untersuchten Gesichtsmasken: Bei 69 % der online bestellten Hautpflegeartikel und bei 46 % der im Geschäft erworbenen entsprechenden Gesichtsmasken wurden die Grenzwerte für die Schwermetalle Arsen, Blei und Cadmium eindeutig überschritten.
Präsentation „Lebensmittelsicherheit in Deutschland“
Pressemitteilung 12/2021
Praxis Erstellt von Dr. Wolfgang Schnutenhaus